Auch bei Sponge spreizen sich die Meinungen: Zwischen den Prädikaten `überflüssig` und `wichtig` ist beinahe alles möglich. Ihr Debüt “Rotting Pinata”, dessen musikalische Nähe zu Alice In Chains noch immer von der Band bestritten wird, machte sich erst nach sehr langer Zeit auf den Marsch in die amerikanische Hitparade. Wir dürfen also gespannt sein, wie “Wax Ecstatic” aufgenommen wird. Die erste angenehme Überraschung ist schnell entdeckt: Klang “Rotting Pinata” doch etwas eintönig und wenig variabel, so hauen die zehn neuen Songs in eine ganz andere Kerbe. Sämtliche Tracks sind beinahe grundverschieden, nicht mehr streng in einen Gitarren-Teppich eingewoben, sondern wesentlich freizügiger. Mit “The Drag Queen Of Memphis” betritt die Detroiter Combo sogar den musikalischen Boden der Südstaaten und gibt sich `very bluesy`. Ein Song wie beispielsweise “I Am Anasthasia” hätte auch in den Achtzigern vielfaches Gehör gefunden, mit dem akustischen “Velveteen” scheinen sich Sponge dagegen schon auf eine Unplugged-Session vorzubereiten. Schon überraschend, was die Band da bietet, und das mit einem Album, von dem Sänger Vinnie behauptet: “Wir wollten eine Platte machen, die sich beim Pool-Billard gut anhört.”