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    Spitting Off Tall Buildings
    dto.

    VÖ: 30.09.2005 | Label: Sanctuary/ Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    5 / 12

    Aggro-Berlin ohne HipHop und Vollprollgetue. Diese Hauptstädter hantieren lieber mit der Gitarren-Brechstange – und hätten sich dabei beinahe selbst verletzt.

    Es ist ja immer gut, wenn eine Band sich nicht auf den einfachen Weg verlassen will. Spitting Off Tall Buildings hätten zum Beispiel prima damit hausieren gehen können, dass sie die Band um Ex-MTV-Moderatorin und Schauspielerin Jana Pallaske sind. Ein bisschen schneller Erfolg ist mit so was schließlich auch heute noch drin. Stattdessen hefteten die Fünf aus Berlin ihren Sound an die Fersen von Hole und ähnlichen Wilde-Mädchen-Punkern, traten auf, wo ihr Bus sie hinkutschierte und brachten 2004 eine EP im Eigenvertrieb heraus. Die harte Tour also, und schaden kann das ja nie. Dass das Debüt von Spitting Off Tall Buildings nun von Beatsteak Moses Schneider und dessen Buddy Gordon Raphael (The Strokes) in Form produziert wurde, ist da nur ein logischer nächster Schritt. Und natürlich haben die beiden keine Schnörkel an der Platte drangelassen, kein großes Tamtam zugelassen. Pallaske schwitzt, schnattert und krächzt als jugendfreie Version von Karen O. vorneweg, verfällt immer wieder in hitzige Streitgesänge mit Bassist/Boyfriend Paul Radermacher und gönnt sich auch sonst keine Verschnaufpausen in diesen 15 Zweiminütern. Von der Band gibt’s dazu ohne größere Umwege auf die Zwölf, mitunter recht trefflich (das leichtfüßige „Gotta Hey“), meist aber doch ein paar Meter am Ziel vorbei. Es fehlt dem sehr direkten, aber eben auch eindimensionalen Album nicht nur an Ideen, die es mal über besseren Mitgröl-Punkrock hinaushieven würden. Es ist vor allem kein einziger Song drauf, der ohne Heftpflaster kleben bliebe. Sicher ist immerhin: Diese Band weiß, was jetzt zu tun ist.

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