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    Spectres
    Nostalgia

    VÖ: 06.03.2020 | Label: Artoffact/Cargo
    Text: Jakob Uhlig
    7 / 12
    Spectres - Nostalgia

    Auf ihrem vierten Album schleifen Spectres weiter das scharfkantige Element ihres Post-Punks ab und liebäugeln stattdessen mit unaufgeregter Melodik. „Nostalgia“ ist das Pop-Album für all jene 80s-Nerds, denen Pop sonst viel zu billig ist

    Für Revolutionen waren Spectres in ihrer Bandkarriere bislang nicht bekannt. Es ist dennoch markant, mit welcher Stringenz das kanadische Quintett seinen Sound von Platte zu Platte stets ein kleines Stück weiter in Richtung unaufgeregter New-Wave-Ästhetik schiebt. Passenderweise verkündet „Nostalgia“ nun schon im Titel, bei welchem Lebensgefühl ihre Reise 2020 angekommen ist. Auf dem vierten Album der Band klingt nur noch in „Pictures From Occupied Europe“ und „Insurgence“ eine garstige Störrigkeit à la Meat Wave durch, ansonsten erkunden Spectres vor allem die melancholischen und weitläufigen Elemente ihres Sounds. So klingt die Band in „Dreams“, als hätte sie einen Song von A-ha durch eine Extrarunde Reverb-Effekte gejagt und anschließend alle allzu kitschigen Synthesizer entfernt. Dass Spectres etwa in „Along The Waterfront“ einen deutlichen Shoegaze-Weichzeichner einsetzen, sorgt für zusätzliche Leichtigkeit im Klang. Das alles hat viel Stil, verfügt aber zu selten über das melodische Geschick, um einen wirklich zu packen. Wer nach etwas Zwanglosem sucht, ist mit dieser Platte deswegen gut beraten. Drangsals „Harieschaim“ ist aber weiterhin die bessere Wahl für pointierten Nostalgie-Pop, der über den Moment des Hörens hinaus vorhält.

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