Kein Monat ohne Power Pop-Veröffentlichung. Leider können die Engländer nicht wirklich aus dem Unterholz kalifornischer College Rock-Bands herausstechen.
Mitten im Februar wollen Gel nun also bei mir landen. Der Vierer aus Reading, England, nennt seine inzwischen zweite Platte treffsicher „Sparkly Things“ und lässt im wahrsten Sinne des Wortes ein beachtliches Feuerwerk aus luftig-eingängigen Hooks durch die Boxen sprudeln. Irgendwo im Dunstkreis aus Ash, Green Day, Screeching Weasel und Blink 182 trällern mir die 19jährigen eine von Sonne, Limonade und knappen Bikinis versüßte Power Pop-Punk-Kanonade vor den Latz, die zwar Spaß macht, aber trotzdem nicht zu richtigem Jubel Anlass bietet, weil sie an die Könige dieser Disziplin – Weezer natürlich – nicht heran kommt. Das allerdings ist auch unglaublich schwer und deshalb soll das Urteil diesmal etwas milder ausfallen. Denn einerseits ist es schon an sich großer Sport, einen Song wie „Icecream Man“ mit einer so wunderbaren Hookline auszustatten, und andererseits haben wir, wie oben schon gesagt, Februar. Und da kann man sich einfach nicht wirklich auf solche, im positivsten Sinne des Wortes, Luft-Nummern einschießen. Obwohl Gel für die Sonnenuntergangs-Momente im Leben ein paar Balladen auf die Platte gepackt haben, die zumindest den eher britisch beeinflussten Hörern ein freudiges Mitswingen gestatten.