Die Stärke dieser Band, die man als erstes wahrnimmt, ist in der Regel ihr Chamäleon-artiges Auftreten. Kaum ein Song klingt wie der andere, Stile und Tempos werden durcheinandergewirbelt, bis man am Albumprinzip insgesamt zu zweifeln beginnt. Dann fängt langsam die Stimmung an zu wirken, und man merkt, dass es doch eine rote Linie gibt. Beziehungsweise eine schwarze. “Anywhere But Here” ist der Versuch, anhand nebulöser Bilder und vager Beschreibungen eine konkrete Atmosphäre zu evozieren, die unheimlich ist. Und tief nach innen reicht. “No-one is coming for you at the end of the day”, heißt es in “Hem Of The Fray”, und altmodische Einsamkeit ist auf dieser Platte nur die zweitschlimmste Option – nach ungebetenem Besuch zum Beispiel. Themen wie Angst, Entfremdung und Paranoia durchziehen das ganze Album, die vermeintlich standfeste Realität ist dabei so wattig und porös, dass es sich genauso gut um Einbildung handeln könnte. Eskapismus als Lösung kommt einem da gar nicht mehr als schlechte Idee vor, und wenn Asha Lorenz singt “I built a song for me and you to live in”, möchte man fast einziehen. Doch es ist ein tristes Heim, das da vor dem inneren Auge entsteht. Und der Schlaflied-Charakter der meisten Songs ist so gespenstisch, dass man erst recht kein Auge mehr zu machen möchte.
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