Wieder einmal hat das New Yorker Stehaufmännchen Sonny Vincent ausgewählte Musikerkollegen angeheuert, um sein jährlich anstehendes Album aufzunehmen. Cheetah Chrome (Dead Boys), Captain Sensible (The Damned) und Scott Asheton (The Stooges) bilden diesmal Vincents hochkarätige Band und meistern ihre Sache mehr als bravourös. An Vincents Musik werden sich auch bei diesem Album die Geister scheiden, denn was manch einer an dessen kraftvollem 70er-Punkrock schätzt (z. B. Wayne Kramer, der auch Liner-Notes verfaßte), klingt für andere hoffnungslos altbacken. Vincent ist ein Geschichtenerzähler, der Alben in Nashville aufnimmt, um sich dem Spirit seiner Country-Heroen hinzugeben, und die immer gleichen Geschichten immer wieder neu vertont – das allerdings auf seine einmalig spröde Weise. Pure Filth ist ein ungeschliffenes Stück Rock mit all seinen Fehlern und Kanten – und gerade deshalb gut.