Sonic Dolls
Riot At The Sheep Dog Trails

Schon wieder Punkrock! Schon wieder übersteuerte Gitarren! Schon wieder Gaspedal! Schon wieder Durst! Schon wieder Überschreitung der Regelstudienzeit!
Auch auf ihrem ca. dreiundzwanzigsten Album machen die Sonic Dolls um den ewigen Teenager Eric J. President eine ordentliche Figur. Hatten wir schon befürchtet, nach „Triple Platinum II“, „Leave Home – jetzt erst recht“ und „It’s Alive V“ könne endgültig nichts mehr kommen, haut uns hier der einzige ansatzweise sinnvolle Rheinland-Export vierzehn brandneue Punkrock-Granaten zwischen den üblichen Verdächtigen Ramones, Angry Samoans und was sich sonst so alles in Converse-Tretern fotografieren lässt, um die Ohren. Mit Highspeed-Tracks wie „Don’t Come Around“ und „Bad Year“ wird hier mühelos die Messlatte gehalten, die sich die Düsseldorfer in langjähriger Kleinstarbeit selbst auf ein erreichbares Niveau gehängt haben. Mir macht ihr nichts vor: Das putzige „My Little Star“ greift doch in schmierigster Weise mit gierigen Fingern nach den putzigen Mädchen im örtlichen Punkrockclub. Kurz und gut: Mache ich jetzt den Kritiker mit zehn Tonnen Sammlerscheiße im Nacken, kann mir „Riot“ absolut nichts Neues bieten. Da wir jetzt allerdings Freitag Abend haben, gibt’s „two fingers up the air – hey ho, let’s go!“, und dafür sind die Sonic Dolls auch live immer wieder eine Bank. Trotz Düsseldorf.