Scheibe-runter-Arm-raus-Rock und wüster Proto-Punk auf der vielzitierten Überholspur. Eine Reval ohne, drei Krombacher und einen kleinen Jägermeister, bitte. Ich muss noch fahren.
Europa scheint in den letzten Jahren immer mehr zur RocknRoll-Domäne zu werden. Sonic Assassin klingen allerdings weniger nach Tuborg als nach Fosters: Man hätte hier jederzeit blind auf die gute, alte australische Schule getippt – nicht zuletzt wegen der beiden Radio Birdman-Covers Love Kills” und Murder City Nights”. Aber falsch – ausgerechnet aus Rom kommen die vier Rocker, die sich bei näherem Hinsehen als Teile der ebenfalls sehr empfehlenswerten A-10 entpuppen. Als päpstliche Messdiener offensichtlich ungeeignet, haben sich die Vatikan-Rüpel als Ersatzbeschäftigung dem Mittsiebziger-Punkrock verschrieben, und das mit credibler Unterstützung. Unter der Fittiche von Altmeister Deniz Tek (Radio Birdman), Scott Morgan (Sonics Rendezvous Band sowie Hydromatics, deren Live-Begleitband für Europa sie stellen) und Kent Steedman (Celibate Rifles) geht hier einiges. Das Energielevel wird angemessen hoch gehalten, ein gewisser Abwechslungsreichtum und eine angemessen verrohte Produktion tun ihr Übriges. Neben energischen Covers von den Dead Boys und Tex Perkins können auch eigene Nummern wie das fiese I Wanna Turn Off Your Smile” überzeugen. Die letzte Analogie für heute: mehr Opel Ascona als Fiat Panda.