Der irritierte Blick auf den Kalender bringt Klarheit: Ja, wir befinden uns tatsächlich im Jahr 2003 und nicht irgendwann um 1990. Solanoid scheint das reichlich egal zu sein. Dank ihnen glaubt man sich in das Seattle zu jener seligen Zeit zurückversetzt, als die Menschen ihren Optimismus und die Stadt ihre Unschuld noch nicht verloren hatten. Als Nirvana noch keiner kannte und Bands wie den Screaming Trees oder Sonic Youth ihre große Zeit noch bevorstand. Kaum zu glauben, dass sich hinter Solanoid ausgerechnet Briten verbergen, denen jedoch erstaunlicher Beistand aus der einstigen Grunge-Metropole zuteil wurde. Produzenten-Legende Jack Endino hat von den Qualitäten der Band Wind bekommen und sie in sein Studio eingeladen. Dort stand zufällig auch noch Kurt Cobains Gitarrenverstärker rum, den Solanoid gleich mitbenutzen durften. Eine Ehre, die sie sich durchaus verdient haben. Endino hat für den richtigen Vibe gesorgt, die drei Grünschnäbel für gefällige Songs. “January 14” oder “Solanoid Is Rad” wirken, als ob Solanoid den Pionieren den Staub von den Holzfällerhemden geklopft und diese selbst übergestreift hätten. Und sich mal bei den Resten von Dinosaur Jr. und den Pixies erkundigt hätten, wie man Dreck mit poppigen Melodien mischt. So nämlich.