Wer mit einem auf die CD gepappten Sticker Featuring Ex-Members of My Bloody Valentine & Stereolab wirbt, muß damit rechnen, unter Umständen an diesen beiden Bands, die zweifellos zum Großartigsten zählen, was im Indie-Geschäft existiert, gemessen zu werden. Neutrale Hörer haben es mit einer Platte zu tun, die irgendwie schon gelungen ist, allerdings weniger durch den Gesamteindruck oder phänomenales Songwriting, sondern eher durch einzelne Passagen besticht: Bad Sister” hat ein cooles Bläsersample, Siamese Fighting Fish” schöne Vibraphon-Elemente. Toll instrumentiert und voller zerstreuter Kleinigkeiten würde diese Platte ohne Gesang vielleicht besser funktionieren, denn Katherine Gifford, die früher bei Stereolab Keyboard spielte und hier als Songschreiberin und Sängerin auftritt, hat nicht gerade das, was man als aufregendes oder eigenwilliges Organ bezeichnen könnte. Diejenigen, die Snowpony aufgrund der musikalischen Vorgeschichte der Bandmitglieder nicht ganz unvoreingenommen hören – und dazu zähle ich mich -, werden dies hier langweilig nennen. Da reißen auch MBV-Bassistin Debbie Googe, Ex-Moonshake-Mann Kevin Bass am Schlagzeug und Produzent John McEntire nichts raus. Also fragen wir uns alle weiter: Wo zur Hölle bleibt die nächste My Bloody Valentine?