Slowly We Bleed
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Wie im falschen Film: Slowly We Bleed verfrachten das Blair Witch Project in die Schweiz und verirren sich in den Tiefen ihres eigenen Elektronik-Waldes.

Seltsame Laute wabern aus den Boxen. Das Kreischen einer Harddisc-Eule ertönt, wildgewordene Bit-Fledermäuse fledern durch die Lüfte, und eine dunkle Frauenstimme stammelt bedrohlich „This Is The End“. Was zunächst wie der Soundtrack zu einem billigen Horror-Streifen klingt, ist in Wirklichkeit das zweite Album der Schweizer Formation Slowly We Bleed. Mathias Hofstetters Gitarre rennt in die eine, Katja Mairs wirre Sprachfetzen in die andere Richtung, und Daniel Manhart versucht am Computer mit Hilfe unzähliger Samples, alles zusammenzuflicken. Egal mit welchen Armeen der Düsternis Slowly We Bleed auch anrücken: Wirkliche Atmosphäre entsteht trotz der gewollten Monotonie nur in seltenen Momenten. Um Gänsehaut zu erzeugen braucht es mehr als nur Verwirrung. Vielleicht ist „Home“ zumindest das richtige für all diejenigen, die sich unter der Bettdecke LoFi-Groschenheftchen wie „Gespenstergeschichten“ zu Gemüte führen und sich dabei vor Schaudern nicht mehr retten können.