Wer es noch nicht wusste: Slash spielt seit drei Quasi-Soloalben kristallinen Erwachsenen-Hardrock, der sich in der Sleazekiste seines alten Stalls Guns N’Roses die Hände nicht allzu schmutzig macht. Das wiederum macht er sehr gut. Kennedy, sonst Goldkehle bei Alter Bridge, hat an dem spiegelglatten Lack auf Slashs Edelkarosse entscheidenden Anteil. In “The Call Of The Wild” geht seine Sirene mit reichlich Tempo an den Start und legt sich nach wenigen Metern mit dem ersten Refrain in die Kurve. Das ABC des kalifornischen Breitreifen-Rock buchstabiert “Living The Dream” insgesamt akzentfrei durch. Interessanter sind die kurzen Blicke weg von der AOR-Straßenmitte. “Mind Your Manners” drückt wie ein schneller Motörhead-Song nach vorne und erinnert die Welt an Lemmys legendäre Aussage, dass Slashs Herzschrittmacher bessere Features habe als sein eigener. Allzu viele Gelegenheiten bietet “Living The Dream” danach nicht mehr, Slash beim Solieren zuzuhören – kompakte Songs gehen vor. “The Great Pretender” geht in der Strophe als niedergeschlagene Seattle-Ballade durch, die auch Chris Cornell im Solomodus zuzutrauen gewesen wären. Einige Akkordwechsel setzen Farbtupfer aus dem Jazz-beeinflussten Croonertum in den Song, die das omnipräsente California-Hellblau durchaus bereichern. Rockiger Funk im Stil der frühen Aerosmith, der durch die Studiohandwerker Brent Fitz (Alice Cooper und Vince Neil), Todd Kerns (Live-Bassist von Faster Pussycat) und Gitarrist Frank Sidoris keinesfalls schlechter wird.
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