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    Slamwejam
    Invisible

    VÖ: 12.05.2006 | Label: Gorilla/Cargo
    Text: britta helm
    5 / 12

    Männer mit Akustikgitarren können so sexy sein. Außer sie klingen wie Jungs, die wie alte Herren klingen wollen.

    Schuld ist nur Mrs. Robinson. Seit die gelangweilte Hausfrau vor 40 Jahren dem adoleszenten Braddock Kopf und Zukunftspläne gehörig verdreht hat, hält sich unter pickligen Jünglingen hartnäckig das Gerücht, halbwegs charmant verpackte Unreife sei der direkteste Weg in Herz und Bett einer Frau. Einen Blick zwischen Dackel und starrendem Kaninchen aufgesetzt, ein paar ungelenke Worte hier, ein bisschen nervöses Rumgezupfe da – schon machen Mutter und Tochter beide die Beine breit? Denkste. Was beim Klassenfahrtslagerfeuer mit einem Schuss alcopoppenden Glücks noch zieht und vielleicht sogar die amerikanische Gastmama in einem schwachen Moment überzeugt, den Austauschschüler mit dem deutschen Akzent zum Betthupferl zu machen, hält am nächsten Morgen keiner eingehenderen Prüfung stand. Im alten Freund Dunkelheit betrachtet mag das, was drei Kölner hier postdebütierend einreichen, noch als ambitionierte Fingerübungen durchgehen; jedoch reicht diesiges Winterhimmellicht, um „Invisible“ als akustikbesaitetes Däumchendrehen zu entlarven. Dazu werden artig Textzeilen zwischen „Hello, I’ve been waiting“ und „Dreaming on my daywalk/ Be quiet now“ in unfunkelnder Chorknabenweichheit vorgetragen, bis auch die letzte verzweifelte Hausfrau die Jungspunde von der Bettkante stößt und lieber in eigenen Erinnerungen schwelgt. War da nicht mal wer?