Das Potential an kreativen britischen Ex-DJs und Einzelkünstlern, die sich dazu entschließen, gemeinsam mit einem Freund einmal ein Album zu produzieren, scheint ungebremst – man denke nur an die Propellerheads, More Rockers und Konsorten. Das neueste Produkt dieser Kategorie ist das Zwei-Mann-Projekt Skinny, das sich aus dem ehemaligen Faithless-Drummer Matt Benbrook und dem Gitarristen Paul Hermann zusammensetzt. Ihre Musik läßt sich, wenn überhaupt, als (natürlich) elektronisch erstellter Tanzbodensound mit starkem LoFi- und Loungemusik-Einschlag klassifizieren, denn hier treffen alle gängigen Dance-Stilistiken wie TripHop, DrumnBass, Dub und House auf echtes Songwriting und authentische Instrumente. Hierbei ist der Titel des Albums zugleich konzeptionelles Programm: So sind die beiden bemüht, jeden Musikstil, der einem in London ausgehenden Jugendlichen im Verlauf eines Wochenendes zu Ohren kommt, unter einen Hut zu bekommen. Ob nun Cocktailbar-Jazz, trippiges Kifferzeug, Abtanz-Beats für die späten Stunden im Club oder Schmusemusik für den Sex danach, alles wird hier gekonnt kombiniert und mit einem speziellen Skinny-Touch versehen. Was einmal mehr beweist, daß nicht nur komplette Bands in der Lage sind, vollwertige Musik zu schreiben, die auch außerhalb der Clubszene zu überzeugen weiß.