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    Skin
    Fleshwounds

    VÖ: 26.05.2003 | Label: EMI
    Text: Stefan Layh
    9 / 12
    Skin - Fleshwounds

    Skin lässt eine Wanne Herzblut ein und gleitet elf Mal gedämpft in den emotionalen Abgrund. Die Stimme Skunk Anansies fasziniert auch ohne das vertonte Erdbeben.

    Yes, it’s fucking emotional! Der unbändige Zorn gegen Sexismus, Intoleranz und die Machtlüsternen dieser Welt ist passé, Skins Solodebüt widmet sich einzig und schmerzlich „der Gemütskrankheit, die wir Liebe nennen“. Drei ihrer Beziehungen waren der stimmgewaltigen Zierlichkeit Inspirationsquell genug, gut zwei Jahre nach dem Ende Skunk Anansies mit dunkelblauen Balladen eine melancholische Skizze ihres gebrochenen Herzens zu zeichnen. Dass auch auf musikalischer Ebene der Querverweis zur Ex nicht ausbleiben kann, hat zwei Gründe: Zum einen beschwört Skins unverwechselbarer Gesang unweigerlich Konnotationen zu ihrem früheren Schaffen herauf, zum anderen hinterließ neben Skunk-Anansie-Bassist Cass Lewis insbesondere ihr langjähriger Songwriter Len Arran hörbar sein Signum auf „Fleshwounds“. Folglich hätte die Mehrheit der dezent rockenden Liebeslieder genauso auf „Stoosh“ oder „Post Orgasmic Chill“ die Ruhe zwischen den wütenden Orkanen liefern können. Gesanglich dominiert Skin lautere Momente wie das raue „Listen To Yourself“ oder das dramatische „Long As That’s True“ kraftvoll und nach Belieben, den skelettartig instrumentierten „Burnt Like You“ oder „Til Morning“ haucht die inzwischen nicht mehr Kahle Leben und Leiden ein. Zerbrechlich und verletzlich wie nie zuvor schenkt Skin all jenen ein großartiges Album, die die reifen Skunk Anansie gerade für die balladeske Ruhe vor dem Sturm liebten.

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    Fake Chemical State

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