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    Skalp
    Das Gegenteil der Angst

    VÖ: 18.11.2022 | Label: Modern Angst/Sony
    Text:
    8 / 12
    Skalp - Das Gegenteil der Angst

    Bude zu, Bude auf: Aus Kaffkönig werden Skalp und aus packendem deutschsprachigen Rock fern von Deutschrock wird noch packenderer deutschsprachiger Rock fern von Deutschrock.

    Es ist ein schöner Ausdruck von Freiheit, wenn die als Deutschlands letzte Rockband antretenden Skalp ihr Debütalbum gemeinsam mit dem HipHop-Produzentenduo Tim & Matteo in Form gießen. Doch in dieser Freiheit liegt Stringenz, denn „Das Gegenteil der Angst“ klingt zu keiner Sekunde nach Crossover. Skalp bolzen sich mit purer Riffpower durch zehn Songs, die im Schleudergang vor der Bühne so gut funktionieren wie auf dem Dancefloor oder im stillen Kämmerlein. Na gut, letzteres ist Quatsch, es sei denn, die Konzentration gilt allein den Texten, die im Vergleich zur Vorgängerband um einiges innerlicher und intimer auf den Punkt bringen, was es heißt, ein Mensch zu sein. Nämlich nicht, als fleischgewordenes Fragezeichen durch die Welt zu taumeln, sondern sich aufzurichten und niemals den Blick für den anderen zu verlieren. So viel Pathos muss sein, denn wie sonst soll Selbstermächtigung im Rock funktionieren als breitbeinig und mit großer Geste? Beides beherrschen Skalp meisterlich und reißen die Stadiontore weit auf, wenn sie wie bei „Menschenfresser“ oder „Napalmwalzer“ das Tempo rausnehmen, nur um dann doch wieder Auflösung in treibenden, hymnischen Refrains zu finden, und mit „Hundelunge“ der Vergeschwisterung ein Dorfjugendfetendenkmal setzen. Erfolg – man muss ihn sich trauen.

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