Warum gibt es immer wieder Bands, die es schon gibt? Sinner sind nämlich nicht die Langhaar-Fraktion, die „Every Little Step“ ihres Lebens berocken müssen. Diese Sinner schmatzen ein wenig Sonic Youth ab, knutschen im Vorbeigehen Pavement und machen ganz eigenständigen und furchtbar innovativen noisy Pop, der – sorry, ihr seid zu spät – so langweilig ist, daß man sich wundert, daß sich der Silberling im CD-Player immer noch dreht und nicht schon eingeschlafen ist. Sinner kommen aus der Schweizer Untergrund-Szene und sind seit Jahren aktive Hausbesetzer. Da sie ihr Underground-Leben hervorheben, ist es sicher nicht schlimm, wenn kein großer Durchbruch kommt. Sie erinnern zum Beispiel an Naked, die auch `96 ihr Debüt abgeliefert haben. Und? Kennt die noch jemand? Die ersten Singles der Sinners wurden aus eigener Tasche bezahlt. Das klingt doch schwer nach Downset-Vergangenheit. Astreine Street-Credi! Ihre billige und fixe Album-Produktion würde das Trio sympathisch machen, aber warum müssen Leute, die doch bestimmt mehr drauf haben, sich an aalglatte Geschmackswellen halten? Um auch ein Stück vom alternativen Pop-Kuchen abzubekommen?
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