Selbstverständlich ist ein Easycore-Album wie “Persevere” per Definition eher seichte musikalische Kost, die keinen Anspruch auf höhere Weihen erheben kann. Von selbst schreibt sich so ein Album trotzdem nicht, schließlich soll es ordentlich auf die Zwölf geben, aber bitte nicht zu sehr, die frechen Refrains wollen schließlich aus voller Lunge mitgesungen werden. Zudem sollen sich die Mosh-Parts und poppigen Momente bitte zu ganzen Songs zusammenfügen, Gegensätze ziehen sich schließlich nicht immer automatisch gegenseitig an. Sink The Ship aus Cleveland, Ohio zeigen auf ihrem Debüt, dass ihnen diese Tücken sehr bewusst sind. “Second Chances” zieht zunächst in Metalcore-Manier links vorbei, ordnet sich dann aber brav wieder ein, wenn Sänger Colton Ulery überraschend charmant besingt, wie nachtragend er sein kann: Ive always kept my circle small/ If you let me down Ill write you off/ You better come correct with your intentions/ cause I dont fuck with second chances. Obendrauf gibt es ein hübsches Gitarrensolo, so kann es weitergehen – und das tut es auch. Sink The Ship variieren behutsam zwischen hart und zart, das kann man eintönig finden. Aber dann haut die Band mit “Put Up Or Shut Up” den größten Hit der Platte raus und erinnert an eine angepisste Variante von All Time Low, als die noch gut waren, sprich auf ihrer selbstbetitelten EP. Damit sollte endgültig klar sein, wer mit “Persevere” Spaß haben sollte – und wenn es nur einen Frühling lang ist.