Simon Joyner ist einer dieser seltenen Sänger, die aufzeigen, daß man mit einer einzigen Akustikgitarre, einer im traditionellen Sinne nicht gerade perfekten Stimme und einem Schepperschlagzeug oder einer schüchterne Geige wirklich extrem bewegend sein kann, wenn man es denn nur wirklich ehrlich damit meint. Intimität und Aufrichtigkeit sind kraftschaffende Elemente in der Musik, die bisher noch nicht annähernd ausreichend honoriert worden sind. Joyner hat schon einen ganzen Haufen an Tapes, CDs, Compilation-Tracks und Singles (u.a. mit den Mountain Goats) in die Welt gesetzt, ohne daß ein größeres Spotlicht auf ihn gerichtet worden wäre. Mal abgesehen von seinem Auftritt auf dem letzten Fast Forward Festival. Wahrscheinlich kümmert ihn das nicht sonderlich, und er weiß wohl auch, daß es nicht ganz einfach für einen Zuhörer ist, sich einer solchen Fremd-Intimität, wie sie auf allen seinen Veröffentlichungen herrscht, auszusetzen. Ein Schicksal, das er sich (wahrscheinlich selbstgewählt) mit Leuten wie John Davis und teilweise auch Lou Barlow oder Will Oldham teilt.