Silverbacks
Easy Being A Winner
Die irische Band ist eine Familyangelegenheit: Sänger und Gitarrist ist Daniel O’Kelly, sein Bruder Kilian spielt ebenfalls Gitarre, dessen Freundin Emma Hanlon wiederum ist Bassistin der Band und singt auch in den Songs. Die Musikszene in Dublin steht dank Bands wie The Murder Capital oder Gilla Band vor allem für düsteren Post-Punk.
Silverbacks hätten dazu sicher auch das Zeug, nicht selten hört man auf der Platte dröhnendes Gitarren-Feedback. Doch das sechsköpfige Kollektiv entscheidet sich für eine insgesamt verspieltere und facettenreichere Klangästhetik: “Look At All You’ve Done” verknüpft Post-Punk-Überreste mit Western-Elementen, der Gitarren-Trance-Pop von “Something I Know” gibt sich experimentierfreudig und erinnert stilistisch stark an Stereolab. Hier hat zudem Vater O’Kelly einen Gastauftritt und spielt Klarinette.
Anderswo löst akustischer Folk rockigere Sounds ab. Nick Cave soll ein Einfluss sein, wobei Pathos selten offen zutage tritt. Inhaltlich geht es um Einsamkeit (“Songs About Divide”), aber auch um profane Alltagsszenen. Daniel O’Kelly wohnt seit kurzem in Paris und sinniert etwa über die neue Nachbarschaft sowie die Kontraste von Stadt und Land. Wirklich verlassen wirkt er aber nie, stets ist da seine Gruppe, ein soziales System. Ein schönes, eklektisches Album.
Das steckt drin: Deadletter, My Bloody Valentine, Stereolab