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    Sigue Sigue Sputnik
    Piratespace

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Trisol/EFA
    6 / 12

    Bands lassen sich reanimieren, Kult nicht. Daran kranken Sigue Sigue Sputnik anno 2001.
    „Welcome To The 21st Century“ schallt es aus den Boxen. Rein kalendarisch mag die Band a.k.a. der kommerzielle Hype, das 80er-Spektakel, das Elektro-Punk-Experiment, der britische Karnevalsverein Sigue Sigue Sputnik dort angekommen sein. Ihr musikalischer Output hat die Zeitreise allerdings nicht vollzogen. Drumcomputer, Loops und E-Gitarren bilden wie 1986 das Fundament des sterilen Sigue Sigue-Sounds, das mit fiepsenden Samples und albernen Spaßeffekten wie gepitchten Vocals aufgepeppt wird. Damals haben wir alle „Love Missile F 1-11“ geliebt und die Hälfte der elf neuen Songs (z.B. „Slave Trade“, „X-Ray EyeZ“) geht in Ordnung. Auch können SSS nichts dafür, dass ihre orange-pinkfarbenen Haarteile mittlerweile ihren Schockfaktor verloren haben (dafür gibt`s jetzt Zeilen wie „wake up I wanna fuck“), aber Songs wie die fußlahme Cyberballade „Alienation“ sind schlicht überflüssig. Vor 15 Jahren waren SSS die Urheber eines einzigartigen Sounds, den sie heute unverändert feilbieten. „Piratespace“ als zerfahrenes Lebenszeichen im Jahr 2001 wirkt, als würde man in Rokoko-Kleidern durch die Fußgängerzone flanieren. Schön, aber unpassend. Dieses Album macht nichts vom alten SSS-Kult kaputt. Es trägt aber auch nichts Neues dazu bei.