Es gibt ein Schimpfwort, das ein unmittelbares Todesurteil für jede aufstrebende Band bedeutet: Poprock. Das heißt nichts anderes als nicht Fisch, nicht Fleisch. Nicht hart, nicht soft. Zu langweilig fürs Gitarren-Publikum, zu heftig für die Charts. Und vielleicht gerade noch gut genug fürs Radio. Mangels potentieller Hits werden es die Österreicher aber selbst dort schwer haben, plätschern doch die meisten der 15 Songs belanglos vor sich hin. Und dass man in der Mitte des Albums aus der Lethargie gerissen wird, liegt auch nur daran, dass sich Shyne 11 an “Its No Good” von Depeche Mode vergriffen haben. “Paranoia Glider” sticht mit seiner knackigen Melodie immerhin noch aus dem Einerlei heraus, mit “Little Misery” gelingt eine nette Halbballade, und “Monkey” findet den Weg ins Ohr trotz der Anleihen an die unsäglichen Bananafishbones. Wegen der restlichen Songs kann man Shyne 11 auch nicht wirklich böse sein. Sondern eben höchstens gelangweilt mit den Schultern zucken. In der richtigen Stimmung kommt solche Musik ohne Ecken und Kanten genau richtig. Schade bloß, dass Shyne 11 bei ihrem Streben nach Gefälligkeit auch die Konturen vergessen haben.
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VÖ: 01.04.2000