Shooting At Unarmed Men
Yes! Tinnitus!

Nach dem zeitig nach dem Mclusky-Split rausgehauenen Erstwerk der Band, die anfangs vor allem damit kokettierte, die eigenen Instrumente nicht beherrschen zu können, wird’s ernst und hörbar: „Yes! Tinnitus!“ ist ein noch immer angenehm brachial lospolterndes, aber mehr dem klassischen Songwriting zugetanes Indierock-Werk mit amtlich Saft unter der Haube. Geholfen hat womöglich die offenbar schon jetzt notwendige Umbesetzung des Trios; Neuzugang Simon Jarvis macht am Bass jedenfalls spannende Sachen. Die Nähe zu Mclusky ist spürbar, obschon es etwas weniger schrill und laut, dafür aber oft entschieden schroffer vorangeht. Brüchigkeit im Wechselspiel mit kunstvoll versteckten Melodien (soweit man diesen Terminus im Kontext Chapple’schen Gebrabbels und Gekeifes verwenden kann) und wirklich gutem Indierock traditioneller Schule. Zwar keine wirkliche Alternative zu den unerreichten Mclsuky, aber eine willkommene Ergänzung einer eigenwilligen Geschichte, die sicher noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Es bleibt interessant.