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    Shitdisco
    Kingdom Of Fear

    VÖ: 20.04.2007 | Label: Fierce Panda/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12

    Die zweite Band des Geister-Genres, das es gar nicht gibt: Shitdisco und ihr manischer Tanz-Rock haben da so eine New-Rave-Ahnung.

    Stichwort Legendenbildung, hier mit dem Verweis überliefert, sie bitte vorsichtig zu genießen: Die schottische Band Shitdisco ist das Überbleibsel einer einzigen großen Party, die bis zum letzten Sommer im Wohnzimmer ihrer Mitglieder stattfand, schnell das gesamte Mietshaus befiel und auf ihrem Höhepunkt Poledancer, Elvis-Imitatoren und Menschen featurete, die die regelmäßig anrückenden Cops mit Bierflaschen bewarfen. Als der Besitzer des Shitdisco-Domizils Wind von der Sache kriegte, war sie schnell vorbei, die Band musste ihre Spontangigs in andere zwielichtige Gebäude verlegen, und als man sie endlich flächendeckend durchs Königreich schickte, fiel Schlagzeuger Darren vom Tourbus und brach sich das Handgelenk. Shitdiscos größte Leistung ist trotzdem nicht, dass sie überhaupt ein Album gemacht haben. Das Beste an dieser Band ist, dass man ihr all diese Geschichten vorbehaltlos abkauft, sobald man „Kingdom Of Fear“ gehört hat. Es ist eines dieser seltenen Alben, das unmittelbar Zugang findet zum An/Aus-Schalter der Gehirne seiner Zuhörer. Es ist so ein Teil, bei dem keine Tasse mehr im Schrank steht und alle Schrauben locker sitzen. Noch mehr Elektronik und Synthie-Quatsch als bei den seelenverwandten Klaxons bollert hier, es geht alles noch schneller, abrupter und ruckartiger. Natürlich sind die Texte ein einziger Irrsinn, natürlich muss das in diesem Dance- und Punk- und Wahnsinnstheater ganz genau so sein. Wer mitdenken will, kann es ja mal damit versuchen, seinen CD-Player zu cracken und die Umdrehungszahl zu halbieren. Wer mitdenken will, hat aber eigentlich eh schon verloren.

    weitere Platten

    Reactor Party (Single)

    VÖ: 27.10.2006