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    Shining (NOR)
    Animal

    VÖ: 19.10.2018 | Label: Spinefarm
    Text:
    6 / 12
    Shining (NOR) - Animal

    Shining wiederholen mit ihrer Schweinerockplatte einen alten Fehler: Eine clevere Prämisse allein rettet keine verfahrene Karriere.

    Dass die wirklich spannenden Tage dieses Projekts spätestens seit „Blackjazz“ vorbei sind, soll an dieser Stelle gar nicht zur Debatte stehen. Auf „International Blackjazz Society“ hatten sich die Norweger zuletzt aber immerhin auf eine, wenn nicht originelle, dann doch eigenwillige und gefällige Variation von Industrial Metal mit kleineren Jazz-Einlagen eingespielt. Dieser Prozess öffnete die Musik für ein größeres Publikum, ging aber auch auf Kosten der Kredibilität und drohte, den Witz vom absurden Stilmix zu Tode zu erzählen. „Animal“ soll nun der befreiende Hakenschlag sein, der auf seiner Suche nach gradlinigen Rocksongs für den Mainstream zugänglich bleibt, den veränderten Sound aber zugleich als drastischen, avantgardistischen Paradigmenwechsel verkaufen möchte. Über dieses Argument ließe sich diskutieren, wenn die Songs stimmen würden, doch an dieser Stelle hapert es auf „Animal“. Egal, ob die Synthesizer nun eher nach Big Beat („Take Me“) oder 80er-Nostalgie („My Church“) klingen, die Gitarren sich an Sleaze-Rock versuchen oder das Saxofon als Markenzeichen stecken bleibt, die Strukturen bleiben zumeist vorhersehbar, die Melodien sind oft austauschbar, dem Sound fehlt der Dreck. Im schlimmsten Fall kommt es zu Peinlichkeiten wie der Westerngitarre zu Beginn von „When The Lights Go Out“ oder der finalen Pop-Rock-Ballade „Hole In The Sky“. Es geht hier nicht um Animositäten, es geht um Kitsch, der als mutiges Unterfangen verkauft werden soll und gerade damit unterschätzt, wie viel Präzision sowohl in Partyrock als auch guter Popmusik steckt.

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    One One One

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