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    Serafin
    No Push Collide

    VÖ: 04.08.2003 | Label: Columbia/Sony

    Das junge Britannien rockt wieder, sagen die, die sich damit auskennen. Deshalb gelten die aufrechten Serafin der dortigen Musikpresse als Rrrrock-Helden der Stunde.

    Normalerweise verschickt das Label mit dem Vorab-Album eine Bandbio, gerne auch Waschzettel genannt, mit ulkigen Superlativ-Arien und Nicht-Fakten von bemerkenswerter Redundanz. Nicht so hier: Im Päckchen steckt ein Mäppchen mit 30 (!) Seiten Artikeln aus britischen (Musik-)Medien. Und das, obwohl Serafins Debüt-Album erst jetzt erscheint. Hype? Ja, sicher. England halt. Aber eben auch nicht völlig unberechtigt. Denn Serafin wissen ziemlich genau, was sie da tun. Sie spielen zum Beispiel lässig auf der gesamten Rock-Klaviatur. Nachdenklicher Songwriting-Trauerkloß, Melodie-verliebter Jung-Grunger, kaputter Noise-Rocker, aggressiver Prügel-Derwisch: alles da. Sie schreiben überraschende Songs, interessante Arrangements und beachtliche Refrain-Smasher, singen, schmachten und kreischen, prügeln, streicheln und durchpflügen die moderne Rockmusik. Okay, eins fehlt noch: ausreichend Eigenständigkeit – die Querverweise drängen sich förmlich auf. Hier erinnern sie an Silverchair, dort an Bush, hüben an Muse, drüben an Weezer, und selbst Tea Party schauen mal kurz rein. Die Lässigkeit der Dandy Warhols ist da genauso mit an Bord wie in ganz besonderem Maße der drückende Geradeaus-Punch der Foo Fighters. Nicht die schlechtesten Referenzen, all das. Für „No Push Collide“ wurden nun die besten Songs aus ihrem vieljährigen Schaffen auf den Punkt gebracht von Dave Sardy, dem Doktor für kerniges Poltern mit Stil. Und der weiß, was zu tun ist, um dem Londoner Quartett den richtigen An- und Arschtritt zu verpassen. Passend zum Songwriting wird alles zwischen schwelgerischem Softrock und kantigem Noise in die richtige Schwingung gebracht. Damit stoßen Serafin niemanden aus dem weiten Feld der Rockmusik vor den Kopf und sind dennoch absolut glaubwürdig und überzeugend unterwegs. Jetzt dürften sie ruhig noch ein bisschen mehr ‚Ich‘ wagen.