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    Senser
    Schematic

    VÖ: 07.06.2004 | Label: One Little Indian/Rough Trade
    Text:
    4 / 12

    Überraschend für die meisten melden sich die verspulten Grenzgänger des 90er-Crossovers zurück. Die Musik ist die gleiche geblieben. Mehr, als man glauben mag.

    Der kreative Austausch dieses an Ideen förmlich überquellenden Septetts war schon immer zäh und unberechenbar. Bereits nach dem grundbrechenden Debüt teilten sich die Sieben in zwei Bands und waren gar nicht mehr gut aufeinander zu sprechen. 1997 erschien das einzige Album von Lodestar und Sensers Zweite, beides damals bemerkenswert eigenwillige Erforschungen des rockenden Zeitgeistes. Danach wurde es still. Jetzt lernen wir: Beim offiziellen Abschiedskonzert in Portugal, wo sich letztmalig alle Urmitglieder zusammen fanden, hat’s plötzlich wieder gefunkt. Zehn Jahre nach dem Debüt jetzt also wieder Senser in Urbesetzung, da freut sich der Crossover- und New-Metal-Archäologe. Die Freude ist von kurzer Dauer, denn das hier kann nicht viel – zumindest aus heutiger Sicht. Mit den Ohren eines 20-Jährigen irgendwann Mitte der 90er gehört, wäre dieses Album zwar auch keine Offenbarung, aber doch zumindest spannend, weil eigen, unberechenbar und im besten Sinne des Wortes ‚Crossover‘. Kein Stil im weiten Feld der damals geläufigen Rock-Spielarten, der keine Verwendung fände. Speed Metal und HipHop-Scratches, Noiserock und Keyboard-Pluckern, Alternative und ein Hauch Industrial: Geht alles – auch wenn der Song als solcher, dieses Ding mit Melodie, Hooks und einer sinnvollen Struktur, dabei gern auf der Strecke bleibt. Und dann ist da eben auch noch diese eigenartige Sonderleistung Sensers im Jahre 2004, die letzten zehn Jahre Rockmusik und ihre Sound-Errungenschaften einfach mal komplett auszublenden. Skurril.

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