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    Sennen
    Age Of Denial

    VÖ: 14.05.2010 | Label: Hungry Audio/Broken Silence
    Text: Patrick Agis-Garcin
    6 / 12

    Schuhstarren für Spätgeborene: Sennen haben sich nicht zufällig nach einem Song der Shoegaze-Urväter Ride benannt.

    Nicht, dass es dieses wilden Wedelns mit dem Zaunpfahl wirklich bedurft hätte. Die Band aus Norwich macht ohnehin keinen Hehl daraus, wer für ihr drittes Album Pate stand: die alte Creation-Schule um The Jesus And Mary Chain, Swervedriver, Slowdive, My Bloody Valentine oder eben Ride. Verglichen mit modernen NuGazern wie A Place To Bury Strangers wirken Sennen folglich wie aus der Zeit gefallen, wie ein auf dem Dachboden verstaubtes Relikt längst vergangener Tage. Lustvoll türmt die Band lärmige Gitarrenwände auf, doch auch der suppigste Soundbrei und die nebligsten Rauchschwaden können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sennen eine Schwäche für klassischen Britpop und einschmeichelnde Harmoniegesänge haben und beim Noisepop stets die zweite Silbe betonen.

    Da mag der Opener noch so sehr mit Stadionrock-Ambitionen in die Irre führen. Doch der Grat zwischen dreistem Diebstahl und liebevoller Hommage ist schmal, und über kurz oder lang spült es auch sämtliche Nostalgieschauer hinfort. Keine Frage: Sennen würden sowohl auf einem Tribute-Sampler zu Ehren von Spacemen 3 als auch beim Stone-Roses-Covercontest eine gute Figur abgeben. Nur eine eigene Note lässt “Age Of Denial” auf ganzer Linie vermissen. Da passt es ins Bild, dass es der bisher größte Coup der Band war, einen Song in der US-Teenieserie One Tree Hill unterzubringen – bezeichnenderweise ein Cover von New Orders “Bizarre Love Triangle”. Nun denn: Wenn das Bemerkenswerteste an einer Band letztlich ist, dass ihr Drummer James Brown heißt, ist wohl doch irgendetwas schief gelaufen.

    Artverwandte

    Ride – “Nowhere”
    Slowdive – “Souvlaki”
    Spacemen 3 – “Recurring”