Americana-Twang galore, ein weiteres Mal.
Auch auf dem Debüt von Andreas Segrov aus dem norwegischen Bergen heult jedenfalls die Slide- und plingelt die Steelguitar, stompt der Bass und klappern die Drums im Highway-Feel, dass es eine helle Freude ist. Nein, das musikalische Handwerk meistern die Nordlichter mit Bravour, und des jungen Bandleaders Stimme ist gleichfalls über alle Zweifel erhaben. Ob er nun wie im Schmeichler Love Is On The Way das Falsett auspackt oder im überragenden Startschuss Get Burned seiner Wehmut beinahe Travis-like freie Bahn lässt: Den passenden Ton, die exakt abgezirkelte, gekonnt abgehangene Gefühlsnuance trifft Segrov als hätte er – neben einem lupenrein kredenzten Chor – auch noch einen Gesangs-Autopiloten mit im Studio gehabt. Das ist große Leinwand, alter Rotwein. Wären Songs wie die tränennasse Einsicht Its Never Easy oder das auf sparsame Streicher und akustisches Picking reduzierte The Dance nicht derart perfekt umgesetzt und von solcher emotionaler Wahrhaftigkeit, man müsste sie als Kopien, als Stilübungen aus zweiter Hand verlachen und zum Alltag übergehen. So aber sind sie gleichsam unantastbar, der Abend entrückt und verzaubert. Segrovs Lebensweisheit steht bei alledem sinnbildlich für seine Musik: You may hit the wall/ But this is how you learn/ Crash and burn. Für beides gilt: nicht gerade originell, aber doch wunderschön.