Tim Felton musste bei Broadcast enormen Temperaturschwankungen entgegenwirken. Von der permafrostigen Tundra bis zur brütend heißen Sandwüste hielt er seine Gitarre stets in extreme Soundscapes. Umso wohltemperierter nun sein Projekt Seeland, das sich an Pink Floyd und Can – zu leicht verdaulichen Flow Motion-Zeiten – orientieren möchte, sich aber mit verspielt blubbernder Psychedelia nur an deren Oberfläche treiben lässt. Tomorrow Today ist blasig, rund und weich, da muss kaum etwas erschlossen werden. Das macht faul. Wenn Felton bei Hang On Lucifer unerwartet ein paar quietschend-kalte Disharmonien wie Eisstückchen ins Wasser fallen lässt, ist man als Hörer vor lauter Wohlklang fast schon überfordert.