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    Second Coming
    dto.

    VÖ: 01.01.1999 | Label: EMI
    9 / 12

    Aufgepaßt! Hier poltert das erste wirklich amtliche Schweinerock-Album dieses Sommers, daß nicht aus Skandinavien kommt und gleich ein wenig von dem rettet, was von der amerikanischen Rock’n’Roll-Ehre noch übrig ist. Könnte man den vier sonnenbebrillten Amigos auf dem Backcover tiefer in die Augen schauen, sähe man wohl weit mehr als eine bessere Posercombo mit dickem Produktionsbudget. Das musikalische Erbe von Alice In Chains bzw. Mental Hippie Blood hat es gerade Frontmann Travis Bracht schwer angetan, doch der setzt einfach auf jene Taktik, mit der Japaner ihre Autos verscheuern: Man nehme das Beste vom Original, fülle es mit seiner Art von Hingabe und verkaufe das Ganze als die bessere Alternative. Gerade die ersten drei Tracks lassen gewaltig aufhorchen: Second Coming provozieren den Zeitgeist mit einem ausladend arrangierten, siebenminütigen Opener („Confessional“), füllen auch den zweiten Track „Soft“ mit Hit-Sprengstoff und setzen mit der Ballade „Vintage Eyes“ einen Meilenstein. Pink Floyd-verdächtige Keys und Streicher erhalten die Weite, die man mit diesem Schätzchen wohl angestrebt hat, auch wenn ab der zweiten Halbzeit eine Menge Durchschnitt den anfänglichen Pathos verwässert. Wer schon immer The Tea Party in einer Sommerversion oder Soulwax als richtigen Männerhaufen erleben wollte – hier sind sie.

    weitere Platten

    L.O.V.Evil

    VÖ: 16.06.1995