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    Sebadoh
    Act Surprised

    VÖ: 24.05.2019 | Label: Fire/Cargo
    Text: André Bosse
    7 / 12
    Sebadoh - Act Surprised

    Indierock nach bekannter Formel, dem es an Entschlossenheit mangelt.

    „Act Surprised“ fordern Sebadoh auf ihrem zweiten Album nach ihrer Rückkehr vor sechs Jahren, doch das fällt schwer: Wenn die Band ihren Indierock startet, ist alles zunächst wie immer. Zwei verschiedene Arten von Songs hat diese Band drauf: einmal wirbelnde und wilde Stücke, in denen der revoltierende Geist des Post-Punk wohnt und die mal von Gitarrist- und Dinosaur Jr.-Mitglied Lou Barlow, mal von Bassist Jason Loewenstein gesungen werden. Und dann gibt es die melancholisch-traurigen Lieder, die fast allesamt von Barlow kommen und den Sebadoh-Alben ihre Tiefe verleihen. „Act Suprised“ beginnt mit dem wirbelnden „Phantom“ – business as usual. Interessanter ist „Celebrate The Void“, mit dreieinhalb Minuten Spielzeit im Kontext dieser Band beinahe ein Prog-Stück, zumal der Song drei Teile hat: einen traurigen, einen zupackenden, einen mitsingbaren. Noch länger läuft „Medicate“, Barlow sinniert darin über Präparate, die Psyche und Physis wieder in die Bahn bringen, die Bandmitglieder sind Mitte 50, da nehmen Gesundheitsthemen an Bedeutung zu. Wichtiger ist aber, dass der Song einen großartigen Refrain hat, eine Disziplin, in der Sebadoh schon immer ein bisschen besser waren als Dinosaur-Jr.. Wer es ruppiger mag, schwört auf „Stunned“, das so kompakt klingt wie die Punk-Versuche von Pearl Jam – was zeigt, dass Sebadoh den strengen Lo-fi-Ansatz von früher auch mal über Bord werfen, wenn ein Song danach verlangt. Noch ein Blick aufs Cover: Die drei Typen sitzen auf einer Parkbank, schauen entspannt, aber auch etwas ratlos. Wo will es hin, dieses legendäre Indierock-Trio? So ganz klar wird das auf dieser Platte nicht.

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