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    Sean Na Na
    My Majesty

    VÖ: 03.02.2003 | Label: French Kiss/EFA
    Text: Ingo Neumayer
    6 / 12

    Ein kleiner Mann hat Großes vor: Sean Na Na versucht sich in der immer beliebteren Sportart ‘Indiepop-Überfliegen’.

    Replacements und Smiths, Costello und Jackson, Phantom Planet und Koufax – die Einflüsse und Referenzen müssen hier nicht gerade mit der Lupe gesucht werden, von dem allgegenwärtigen Geist der Fab Four ganz zu schweigen. Sean Tillmann aka Sean Na Na ist wahrscheinlich der letzte Indie-Rocker in Minneapolis, der seine Ted-Nugent-Gedenkfrisur immer noch mit Stolz trägt, und auch das Coverartwork, wo er auf bzw. mit einem Pferd posiert, spricht eine deutliche Sprache: Ironie als Stilmittel ist ihm nicht fremd. Und so pendelt er zwischen erfrischendem Zitat-Zapping (oft) und brotloser Exzentrik (selten), stets im Auge, das kleine Leben in große musikalische Gesten zu verpacken. “Give Me A B-Side” bietet charmanten Schrammel-Boogie, “Third Life” gerät zur eineinhalbminütigen Schlaflied-Skizze, und “I Hate Saxophones” (“Hey Mr. Saxophone Man, you’ve got the devil in your hand / Quit the band, march right out / Give us back a shred of dignity”) macht nicht nur wegen seines trefffenden Textes Spaß. An Spoon oder die famosen The Anniversary (deren letztes Album bezeichnenderweise “Your Majesty” hieß) reicht Sean Na Na jedoch nicht ran: Ein paar Nummern rauschen dann doch zu unbeeindruckend an einem vorbei. Vielleicht liegt es daran, dass dies hier spürbar das Werk eines Einzelnen ist – auch wenn Tillmann mit full-effect-Band tourt und ständig betont, er sei kein weiterer dieser einsamen Indie-Pop-Schrammel-Solisten.