Ob Starsailor, South, Vega 4 oder jetzt Seafruit: Englands Vorrat an sehr britischen und sehr poppigen Britpoppern ist weiterhin unerschöpflich.
Es ist die ewig gleiche Geschichte. Ort: eine dreckige britische Arbeiterstadt, sagen wir Sheffield. Hauptperson: ein gelangweilter, aber hoffnungsvoller Songschreiber, nennen wir ihn Alan Smyth. Handlung: Er arbeitet im ortsansässigen Studio, wo Bands wie Pulp und James unter seiner Mithilfe die Platten aufnehmen, die er gerne selber machen würde. Dort trifft er: Einen Sänger, wir wollen ihn Geoff Barradale nennen, mit einer ausdrucksstarken Stimme zwischen David Bowie, Jarvis Cocker und Marc Bolan. Sofort spüren sie einen speziellen Vibe, schreiben Songs, suchen Mitstreiter und legen los. Und nun: I Feel A Bit Normal Today”, was man durchaus wörtlich nehmen kann. Denn ein bisschen normal – sprich: gewöhnlich, eingängig, unaufregend – sind Seafruit schon. Normal griffige, runde Songs und gefühlvolle Produktionen, normal schöne, hymnische Melodien und schmissige Akkordfolgen und normal viele, offensive Zitate der Vorbilder – hier: Bowie, Pulp, Supergrass, Suede, Manic Street Preachers. Aber: All das machen sie gut, richtig gut, weshalb hiermit eine eindeutige Empfehlung an alle Britpop-Freunde ausgesprochen wird. England eben.