Scream Silence
To Die For

Das Debütalbum der Berliner Dark-Waver zeichnet sich durch seinen ausgeprägtem Hang zur Stiltreue aus.
Dass das Quartett aus der Hauptstadt erst seit einem Jahr existiert, hört man dem überdurchschnittlich gut produzierten Erstlingswerk von Scream Silence wahrlich nicht an. Die Zielgruppenorientierung am Lager der Schwarzseelen hingegen schon. Die Mischung aus melodieorientierten, teilweise poplastigen Harmonien mit Querverweisen zu den späteren Paradise Lost gekreuzt mit dem stimmlichen Timbre eines Pete Steele reiht sich selbstbewußt, aber dennoch eher unterschwellig ein in die Liga der nationalen Dark-Wave-Acts. Hypnotische Gitarrenlinien und atmosphärisch-melodische Synthies bestimmen über weite Strecken das Klangbild dieses hymnischen Gothic-Rockalbums, dessen Kompositionen recht komplex wirken, aber dennoch nachvollziehbar bleiben. Die aus dem Dunst- bzw. Bekanntenkreis der Dreadful Shadows kommende Band hat mit Auftritten auf dem Leipziger Wave- Gotik-Treffen sowie den Herbstnächten ihre Reifeprüfung in der düsteren Community bereits mit Erfolg abgelegt; mit dieser Platte im Gepäck dürften die Weichen für die Zukunft gestellt sein.