Songwriterpop, den man so auch auf filzigen Platten vom Trödelmarkt erwartet.
Auf Bergreisen braver Freundeskreise, in denen jeder in Maßen trinkt, raucht und kifft, Bücher neben Kaffeetassen auf den Tischen liegen und alle bereits erwachsen genug sind, um eine Partie Gesellschaftsspiele nicht peinlich uncool zu finden, finden sich fast immer Kassetten von Cat Stevens oder Simon & Garfunkel. Diese Kulisse könnte demnächst auch Scott Garth erfüllen, der auf seinem Debütalbum sehr stille, besonnene, melancholisch-verträumte Songwriter-Musik in die Baumwipfel flüstert, deren stimmliche Intonation an eine Mischung aus Bryan Adams und Kurt Cobain bei der Unplugged-Session erinnert. Besonders im Herbst fallen dazu die Blätter besonders behutsam, und bei der einfachen und schlichten Inszenierung, in der Stimme, Akustikgitarre und Cello im Vordergrund stehen, mag manch einer davon träumen, dass 68 niemals vergangen sei. Hätte man das hier nahezu unnötige Schlagzeug noch wegreduziert und sämtliche Songs so zart dahinfließen lassen wie “Magdalene”, wäre dies eine richtig runde Sache.