Schwanensee
Zwillingsmond

Huh, was ist bitte schön eine „zerpopte Metalltanztruppe“? Schwanensee firmieren unter dem Etikett ‘Neue Deutsche Härte’, bestehen aus Ex-Mitgliedern von Erosion, Girls Under Glass und den Emils, werden produziert von Christian Mevs (wieder ein Ex-, diesmal von Slime) und haben bei einem Titel Joachim Witt zu Gast. Bumm. Und so wie sich das Line-Up anhört, hört sich auch das Album an. Da sind Knüppelstücke wie der Opener „Der Dämon und der Selbstmordgott“, die einen dazu verleiten, die CD sofort wieder aus dem Player zu befördern, dann wieder absolute Perlen wie „Bomben“, „Real allein“ (das ist der Track mit Joachim Witt) oder „Paranthese“, die stellenweise Gedanken an die Genialität von Blumfeld aufkommen lassen. Und genau darin liegt auch die wahre Stärke von Schwanensee: Die ruhigen Titel sind allererste Sahne. Dort wo es knüppelt, fehlt zu sehr die Substanz in der Stimme, als daß man es für ‘gut’ befinden könnte. Trotzdem: „Zwillingsmond“ ist eine außergewöhnliche CD und deswegen hörenswert.