Schnuppe
Drin was draufsteht

Vielleicht ist es Schnuppe wirklich schnuppe, wie nun andere ihr Album finden. Fühlt sich zumindest so an, wenn man “Drin was draufsteht” in Ruhe genießt. Einfach machen und Spaß haben war der Ansatz, das Ergebnis offenbart eine natürliche Zuneigung zu hittigen Songs.
Inhaltslos bleibt es aber nicht: Es geht um komplexe Lebensumstände, um übergriffige Verhaltensweisen im Arbeitsumfeld (“Don’t Babe Me”), ums Prokrastinieren vor digitalen Endgeräten (“Aspirin”) und um “Bier für die Girls”. Um Dinge eben, mit denen man sich identifizieren kann, vor allem gleichgesinnte FLINTA. Zu all den 2025-kodierten Themen wackeln Schnuppe im Sound zwischen klassischem Punk, etwas New Wave, Pop-Appeal, 60s Garage und NDW-Anleihen umher. Genre-Grenzen sind eben auch schnuppe.
Ein schönes Liebhaber-Schmankerl ist in diesem wilden Mix, dass Schnuppe ihr Cover von “Rock’n Roll Freitag” mit Original-Sängerin Annette Benjamin von Hans-A-Plast eingespielt haben. Zu diesem Wave-Cover, aber auch zu großartigen Zeilen wie „In der Lounge in deinem Herzen sind die Sofas nicht bequem“ (“Storno”) wiegt man sich dann zügig Richtung nicht enden wollendem Hedonismus. Macht Spaß. Mehr braucht’s doch nicht.
Das steckt drin: The Breeders, Kochkraft durch KMA, Lassie Singers