Von allen guten Geistern verlassen sind die rebellischen Oldies. Pop-Punken können sie noch, aber der Altersstarrsinn ist ihnen anzumerken.
Denn etwas schwülstig wie das typisch überhitze Zimmer eines Mitbürgers reiferen Alters ist dieser Pop-Punk schon, wie Schließmuskel den Melodiebogen von 77 über Dickies bis hin zu Green Day spannen. Humoristisch verpackte, gesellschaftskritische Textminiaturen haben die Hamminkelner auch noch immer in petto, und so albern, dass sie den Ärzten das Publikum streitig machen könnten, waren und sind sie nur selten. Aber all das folgt ja sowieso nur pflichtbewusst ihrem Urverständnis vom oft schimpfwörtlich benutzten Begriff Funpunk: Melodie satt, dafür Knallschargenkost aus dem Bierzelt vermeiden. Lieber gelobt die Band, die gerade in Originalbesetzung die Volljährigkeit erklommen hat, weiterhin dem Stromgitarrenschlager, oft punkig, manchmal purer RocknRoll oder auch modifizierte Neue Deutsche Welle. Auch der karikierende Melodie-Klau ist allgegenwärtig, etwa aus dem Rock-, Schlager-, Liedermacher- und Gunter Gabriels Country-Milieu – zu letztem Querverweis trägt sicher Sangesmeister Schlafkes Stimme bei. Der aufdringliche Orgeleinsatz bei Zum Horizont Ost-Rock aber, der ist greisenhaft wie bei Karat oder Puhdys. Ob das den großen Punkgott erfreut? Vielleicht lockert dem ja das Neil Diamond-Cover Im A Believer das Tanzbein?