So schnell wie man Bands vergißt, so plötzlich tauchen sie manchmal wieder auf. Im Falle von Scäm Luiz noch dazu so, als wäre zwischenzeitlich nichts gewesen – fast nichts. Der Gitarrist der ersten drei Alben, Holger Lazisch, ist raus, der Rest zog nach L.A., gabelte einen gewissen Nerd Berings auf, der weitaus mehr als ein Ersatz ist, und die Band stand wieder voll im Saft. Es folgten einige Club-Gigs sowie der Rückzug nach Deutschland und bei der Gepäckausgabe in Düsseldorf fischten sie das fertige Braincandy” vom Fließband. Zur Erinnerung: Funkrock passierte vor Crossover, und genau dort stehen Scäm Luiz, circa 90 oder 91. Abgesehen von viel Fun steckt die Fröhlichkeit der 24-7 Spyz in diesem zeitlosen Album, neben reichlich verdrehter, gutgelaunter und den Freaky Fukin Weirdoz verwandter Schrägheit sowie natürlich dem heavy Funk von Living Colour. Endlich mal wieder ein Album, das man mehrere Male am Stück durchhören kann ohne das Interesse zu verlieren. Und witzigerweise sind Scäm Luiz plötzlich gar nicht trendy.