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    Sâver
    From Ember And Rust

    VÖ: 10.11.2023 | Label: Pelagic
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 368
    8 / 12
    Sâver - From Ember And Rust

    Wie progressiv kann Sludge sein? Wer Spaß am scheinbar Paradoxen hat, wird „From Ember And Rust“ lieben.

    Mit seinem archaischen Groove und ohrenbetäubenden Geschrei gilt Sludge den einen als heilsame Dosis Weltuntergang, den anderen als zivilisatorischer Rückschritt. Kurios bis ironisch darf man finden, dass ausgerechnet diese garstige Kreuzung aus Doom und Hardcore – Neurosis sei Dank – der Entwicklung eines so demonstrativ kultivierten Genres wie Post-Metal den Weg ebnete.

    Das zweite Album des norwegischen Trios Sâver klingt wie der genetische Nachweis dieser unwahrscheinlichen Genregeschichte. „I, Evaporate“ kennt mit seiner selbstzerstörerischen Gesangsperformance und den schleppenden Drums noch die rohe Energie des NOLA-Sounds, bekennt sich mit seinen Synthie-Klangteppichen aber auch hörbar zu einem gewissen Harmoniebewusstsein. Während der Titelsong mit seinen träumerischen Passagen an die Sensibilität der beiden jüngsten Lantlôs-Alben erinnert, erklären Songs wie „Eliminate Distance“ und „Primal One“ mit ihren Screams jenseits der Schmerzgrenze aller Schönheit den Krieg, nur um dann doch von ihr überwältigt zu werden.

    Zugegeben, „From Amber And Rust“ folgt einer Dramaturgie, die man von unzähligen Post-Metal-Alben her kennt. Sâver allerdings wissen, wie man mit Extremen spielt, ohne allzu vorhersehbar zu werden. Laut und leise, hell und dunkel, Himmel und Hölle. Noch immer Stoff für gute Geschichten, wenn man sie wie Sâver zu erzählen versteht.

    Das steckt drin: LLNN, Neurosis, Psychonaut

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