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    Saturnia
    The Seance Tapes

    VÖ: 05.05.2018 | Label: Elektrohasch/Sonic Rendezvous
    Text:
    7 / 12
    Saturnia - The Seance Tapes

    Rund zwei Jahrzehnte lang hat der portugiesische Psychedeliker Luis Simões seine Trips quasi im Alleingang auf Tape gebannt. Jetzt hat er erstmals eine feste Band und veröffentlicht zu diesem Anlass mit „The Seance Tapes“ ein Album, das seinen verspulten Klangkosmos mehr oder weniger knapp bündelt.

    Wer mit dem Portfolio des von den Stoner-Rockern Colour Haze gegründeten Labels Elektrohasch vertraut ist, weiß im Grunde schon vor dem ersten Ton, in welche Sphären Simões und seine beiden neuen Mitmusiker an Schlagzeug und Keyboards bevorzugt abheben. „The Seance Tapes“ bietet rund 80 Minuten lang benebelten Space-Rock der alten Schule, der an Pink Floyd, Hawkwind und Krautrocker wie Tangerine Dream erinnert. Wer seine Songs in dreieinhalb Minuten auf den Punkt haben will, ein Problem mit großen Hallräumen hat oder Sitar-Sounds nicht leiden kann, ist jetzt gewarnt: Saturnia mäandern maximal entspannt auf stoischen Beats zwischen ewig verhallenden Gitarren, Orgel-Klangwänden, blubbernder Elektronik, Flötensoli und der indischen Langhalslaute umher, darauf legt Simões sporadisch seinen Barrett’schen Schlafzimmergesang. Die Live-Situation der Aufnahme sorgt für Groove und das richtige Quäntchen Jam-Flair, wovon Songs wie das mantraartige „I Am Utopia“ und der Fuzz-Rocker „Mindrama“ gehörig profitieren. Dass einigen der vielen Longtracks mal die Spannungskurve entgleitet, kaschiert sie aber nicht: Klar, dem Trip-Charakter der Songsammlung würde zu viel Aufregung mehr schaden als nützen. Wer in „The Twilight Bong“ oder „Still Life“ kurz wegnickt, sollte sich aber eingestehen können, dass das nicht zwangsläufig ein Zeichen für die hohe Reinheit des akustischen Stoffs sein muss.