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    Sans Parade
    Sans Parade

    VÖ: 15.02.2013 | Label: Solinas/Stargazer
    8 / 12
    Sans Parade - Sans Parade

    Es muss nicht immer Opern-Metal sein: Sans Parade sind zwar Finnen, haben bei der Cinemascope-Vertonung ihrer Melancholie aber offenbar weniger Nightwish als Arcade Fire, Radiohead und Sigur Rós im Ohr gehabt.

    Ein beeindruckendes Debüt – das schon mal vorweg. Auch Sans Parade fallen auf ihrem selbstbetitelten ersten Album gleich mit der Tür ins Haus. Das Ensemble um den Singer/Songwriter Markus Perttula und den Electro-Tüftler Jani Lehto verbrät gleich mal den Track “The Last Song Is A Love Song”. Ein Stück, das nicht nur aufgrund seines Titels bei anderen Künstlern erst zum großen Finale käme: Glockenspiel, Banjo-Mandoline, Streicher und Synthesizer bereiten einen sphärisch schimmernden Teppich für die verhallte Conor-Oberst/Jeff-Buckley-Stimme Perttulas, die sich später im Refrain gegen eine anschwellende Flut von Shoegazer-Gitarren behauptet und einen ungefragt aus den Socken bläst. Dazu klopft das Schlagzeug einen unorthodox akzentuierten Dreiviertel-Takt – clever. Opulent und episch bleibt es auch in den elf Folgestücken. Sans Parade lassen sich Zeit mit der Entfaltung ihrer Kompositionen und weitläufigen Klanglandschaften. Auf jeweils vier bis sechs Minuten Songlänge vereinen sie Synthie-Flächen und spacige Soundeffekte mit Post- und Indierock-Flair und einer üppigen Kammerorchester-Ausstattung, die vom Flügelhorn bis zur Zither reicht. Die Finnen träumen und schwelgen, hängen ihren schwermütigen Geschichten nach, finden vereinzelt jedoch auch Anlass zum hymnischen Jubilieren. Eine Platte für Minimalisten ist das hier nicht. Für die anderen gibt es Lieder wie das Suizid-Drama “A Ballet In The Sea”, das so himmlisch schön ist, dass man ihm Selbstmord-Verherrlichung vorwerfen könnte.