Die Bieler lassen nichts unversucht. Als Mud Slick starteten sie 1993 in der schweizerischen Hardrockszene, um sich bald dem angesagten Crossover-Sound zuzuwenden. Nun schien die Zeit reif für eine neuerliche Kurskorrektur, haben sich die Schweizer den Namen San Dimas auf ihr Fähnchen geschrieben und selbiges direkt in den New Metal/Rock-Wind gehängt, der dieser Tage heftig über den großen Teich bläst. Ambitionen haben die Eidgenossen, den Anspruch auf musikalische Identität jedoch nicht. Denn “Drowning” kommt leider weitgehend ohne inspirierte Momente aus, ist obendrein mit einem dumpfen, anstrengendem Sound gestraft. Bei “For Now And Tomorrow” oder “I Can Fly” füllt man das kreative Vakuum trendsicher mit zeitgemäß verzerrtem Sprechgesang und reichlich abgewetzten New-Metal-Riffs. Zu gefallen wissen fatalerweise die Stücke, die aus dem stilistischen Rahmen fallen. Am ehesten überzeugen kann der Titeltrack, eine synthetische Symphonie mit sanftem, melancholischem Gesang, und das technoide “I Can’t Believe” mit hektischen Retortenbeats, blubbernden Effekten und verfremdeter Stimme. Mit diesem Album haben San Dimas niemandem einen Gefallen getan und wirken wie der Surfer, der erfolglos der kapitalen Welle nachpaddelt. Wenn sie mit “Drowning” nur mal nicht selbst absaufen…
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dto.
VÖ: 10.05.2004