Samael
Eternal

Samael wollen so etwas wie der Petersdom unter den Gothic-Kathedralen sein. So bemüht man sich auch auf dem siebten regulären Studiowerk „Eternal“, diesem Anspruch gerecht zu werden. Selten hat man mit technoider Hilfestellung derart voluminöse Klangräume geschaffen; der Einsatz von Keyboards läuft den Gitarren wie in „The Cross“ schon mal den Rang ab, was auf Konserve einen sicherlich zu verschmerzenden Härteverlust mit sich bringt. Denn wenn sich nur einen Song später („Us“) Sechssaitige und Computerzauber wieder einträchtig die Hand reichen, ist gerade in puncto Eingängigkeit alles im grünen Bereich. Samael haben jetzt, drei Jahre nach dem Durchbruchsalbum „Passage“, genug Routine im Umgang mit ihrem Handwerkszeug entwickelt, um ihre düsteren Kompositionen jener kosmischen Dimension anzunähern, die das künstlerische Uhrwerk der Schweizer am Leben hält. Daß dort draußen in der Unendlichkeit aber im Wesentlichen derbe gegrunzt wird, halte ich für den besten Witz der letzten vier Äonen.