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    Sam Akpro
    Evenfall

    VÖ: 28.03.2025 | Label: Anti/Indigo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 385
    9 / 12
    Sam Akpro - Evenfall

    Wie klingt die Abenddämmerung in London? Ein britischer Newcomer will es herausfinden und greift dafür in die Trickkiste.

    Es knistert, rauscht und hallt: Das Debüt von Sam Akpro, Mitte zwanzig, klingt alles andere als poliert. Wäre dieses Album ein Zimmer, würde es definitiv chaotisch aussehen: ein unaufgeräumtes Bett, viele Platten und ein Fernseher, der permanent läuft. Vermutlich ein paar Joint-Stummel sowie ein offenes Fenster.

    Aber das Genie beherrscht das Chaos. In dieser vermeintlichen Unordnung hat Akpro viel kuratiert und wenig dem Zufall überlassen. Der Künstler aus Peckham verknüpft auf “Evenfall” gekonnt Einflüsse aus britischer Gitarrenmusik, Psychedelic, Shoegaze und auch Dub.

    Los geht es mit dem lässigen, fast lethargisch anmutenden Opener “I Can’t See The Sun”. Der Song hat Einsprengsel von Jazz, es macht sich ein gähnendes Saxofon breit. Auch der Titelsong klingt eher verträumt, obwohl knurrende Bässe an die Zimmertür klopfen. “Death By Entertainment” erzählt von Langeweile und medialer Übersättigung, schrille Feedback-Sounds melden sich an. In “Gone West” geht es um Selbstfürsorge und Unordnung im Kopf, anderswo singt Akpro zudem über verkürzte Aufmerksamkeitsspannen. Später ist das lyrische Ich unterwegs und schlägt sich die Nächte um die Ohren. “City Sleeps” hat dann sogar Anflüge von Soul und “Cherry” klingt nach Drum’n’Bass. Am Ende geht es wieder nach Hause. Dieses herrlich eklektische Album wirkt komatös, ist aber sowas von auf den Beinen.

    Das steckt drin: Ghostpoet, Gonjasufi, King Krule

    weitere Platten

    Arrival

    VÖ: 12.04.2023

    Drift

    VÖ: 30.11.2021

    Nighs Away

    VÖ: 28.06.2019