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    Sahara Hotnights
    What If Leavin Is A Loving Thing

    VÖ: 05.09.2008 | Label: Bad Taste/Soulfood

    Vier-Ohren-Test

    Das Garagentor rollt hinter ihnen zu, die Sahara Hotnights schütteln die Köpfe, schwingen selbstbewusst ihre Haare in Form. Sie wissen, was sie hier geleistet haben.

    Diese irre Platte mit diesem tollen Titel ist durchweg sehr gut. Das meint, dass kein Song merkbar nach unten ausreißt, den Genuss stört oder etwas andeuten würde, dass hier wer mit vereinzelten Hits blenden wollte. Das würden die Schwedinnen nie tun, dafür sind sie viel zu natürlich gewachsen und versiert. Von der Garagerock-Band zum Rockact, das geht gut, oder es merkt plötzlich das Zehnfache der Leute, wie wenig man eigentlich zu sagen hat. Letzteres gestehen sich die Donnas leider bis heute nicht ein, Ersteres trifft auf die Sahara Hotnights zu, die auch viel zu abgeklärt und emanzipiert sind, um Rock-Klischees zu reiten. Stattdessen reduzierten sie alles um ihre neuen Melodien herum dermaßen, dass sie keine andere Wahl hatten, als richtig tolle zu schreiben. Jedes Lied sollte auch auf der Akustikgitarre wirken, sagen sie. Und das führt zu zehn Songs ohne Ausfall. Der langgezogene Einstieg in „Visit To Vienna“, das subtil Klagende von „The Loneliest City Of All“, und dieser Raum, den sie fast altklug für den Gesang lassen. Hätte Belinda Carlisle etwas mehr Biss, hätte sie vielleicht „Salty Lips“ geschrieben. Herrlich, wirklich. Blondie nehmen die Hotnights dann noch „Cheek To Cheek“ vorweg. Mit so einfachen Mitteln so Wirksames zu schaffen und dabei noch bescheiden zu wirken, das macht ihnen so schnell keiner nach.
    8/12 philipp Welsing

    Pop. Mit Anlauf von seiner miesesten Seite. Diese Liedchen sind so dünn, die kann man mit Wattebäuschen kaputt schmeißen.

    Sie haben zu Recht nie jemanden außerhalb ihrer Heimat Schweden interessiert. Sicher, zwischen Hellacopters und Hives hat man mal den Namen vernommen. Als nicht so gut wie die Donnas wurden die Sahara Hotnights irgendwo abgespeichert. Mit ihrer neuen Platte wollen sie noch nicht mal mehr den Beweis antreten, den Donnas doch das Wasser zu reichen. Lieber holen sie sich Björn Yttling für die Produktion dazu. Hätte der nicht den Pfeif-Hit „Young Folks“ geschrieben – kein Mensch würde sich für ihn interessieren. Doch nun darf er seine bescheidenen Kenntnisse einer Rock’n’Roll-Girlgroup zur Verfügung stellen. Diese lechzt anscheinend nach einem Stilwandel und da der R’n’R-Zug eh abgefahren ist, klingt plötzlich alles anders. Beim debilen „Cheek To Cheek“ kuschelt die Bloodhound Gang mit einem furzenden Saxofon. Das darf dann im seichten „Getting Away With Murder“ gleich noch mal tröten. Ansonsten leistet das unfassbar mickrige Stimmchen von Maria Andersson ganze Arbeit, diesen glatten, antiseptischen Songs den Rest zu geben. Ein Stück wie „Salty Lips“ sollte sicherlich sexy klingen – vor allem aus dem Munde einer so hübschen Frau. Doch die Operation ist misslungen, der Song an Sterilität gestorben.
    3/12 jan schwarzkamp

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