Eine Legende kehrt zurück. Diese Platte ist wie das letzte sentimentale Aufbäumen einer leider fast vergessenen Generation. Und sie ist verdammt gut.
Joe Baiza, Maler und Musiker und neben Leuten wie beispielsweise Mike Watt und Grant Hart eine der schillerndsten Figuren des Independent-Quellsumpfes der achtziger Jahre meldet sich nun endlich mit einem neuen Album seiner Band Saccharine Trust zurück und zeigt uns, was wir gerade in den letzten Jahren schmerzlich vermisst haben: popkulturelle Dissidenz. Und das ist es auch, was die Band um Joe Baiza, der ebenfalls mit den nicht minder legendären Universal Congress Of Popgeschichte schrieb, heute noch relevant macht. Der Sound hat sich nicht geändert. Noch immer überführen Saccharine Trust Cool-Jazz-Fragmente in den Rockkontext, leben Gefühle in vertracktem Songwriting und untermauern ihren Platz auf dem Treppchen neben Minutemen, Fugazi und Sonic Youth. The Great One Is Dead” hätte ebenso gut auch in den Achtzigern erscheinen können, und genau das macht diese Platte so angenehm: Wie ein guter Freund, mit dem man jeden Sommer verbracht hat, bevor seine Familie wegzog. Nun ist er zurück und es fühlt sich an, als hätten die letzten 15 Jahre gar nicht stattgefunden. Jeder weiß, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass so etwas funktioniert – hier hat es hingehauen.