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    Sabbath Assembly
    Ye Are Gods

    VÖ: 21.09.2012 | Label: Svart/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Sabbath Assembly - Ye Are Gods

    Hört man nur dem süßlichen Erbauungs-Folk von „Ye Are Gods“ zu, klingt das Album fast heimelig. Beachtet man aber auch den okkulten Kontext, blickt man in einen Abgrund.

    Wie schon auf dem 2010 erschienenen Vorgänger „Restored To One“ interpretieren Sabbath Assembly auf ihrem zweiten Album die Liturgie der Process Church Of Final Judgement. Ein religiöser Kult, der in den 60ern in England als apokalyptische Schattenseite der Flower-Power- und New-Age-Bewegung entstanden ist und dem Verbindungen zur Sekte von Charles Manson nachgesagt werden. Auf „Ye Are Gods“ vertonen die Musiker nun den heiligsten Ritus des Kults, die für die Band namensgebende Sabbath Assembly. Getragen wird das Album von der neuen Sängerin Jamie Myers, die bereits in Stücken von Wolves In The Throne Room zu hören war. Zu meist spärlicher Instrumentierung singt sie sinnliche Neofolk-Songs und erhebende Gospel-Shuffles, die flüchtig konsumiert das Herz wärmen. In der stillen Akustikgitarren-Serenade „We Give Our Lives“ hat außerdem der indianische Sänger Imaad Wasif einen betörenden Gastauftritt. Ihren düsteren Beiklang erhält die an sich harmlose Platte dann zunächst durch Genesis P-Orridge: Der transsexuelle Throbbing-Gristle-Gründer und Performancekünstler trägt zwischen den Gesängen als Hohepriester(in) gruselig-spröde, apokalyptische Losungen vor, die vereinzelt von der Gemeinde beantwortet werden. Es ist der Gegensatz zwischen vermeintlich wonnigem Christenfolk und Erzählungen über das Ende unserer irdischen Existenz und die Einigkeit von Jehova, Luzifer und Satan in Gott, der den Reiz von „Ye Are Gods“ ausmacht. Wer sich darauf einlässt, kann mit dem stimmungsvollen spirituellen Kunstprojekt viel Spaß haben.

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