‘Scream Towards The Uprising Of Non-Conformity’ ist ein guter Slogan, aber ein schlechter, da unhandlicher Bandname.
Also fügt sich dieses Quartett freiwillig in das Los, das Kollegen wie RATM oder SOAD schon seit Jahren ertragen
müssen: die unschöne Abkürzung. Doch nicht nur in Sprachsachen gibt es Parallelen, auch moralisch-ideologisch
schwimmen S.T.U.N. auf einer Welle mit den Genannten: Die Welt geht den Bach runter, und wenn man schon direkt nichts
ändern kann, so herrscht doch zumindest die Selbstverpflichtung zur Wachrüttlung. Dass sich neben dem Hang zum
plakativen Weckruf (“Here Comes The Underground”, “Watch The Rebellion Grow”, “We Will Come To You”) teilweise auch
die musikalischen Mittel ähneln, kann kein Zufall sein und wird ja auch schon im Bandnamen angedeutet: Das großartige
“Movement” etwa holt sich seinen Strom aus demselben Kraftwerk, das auch die Herren Morello, de la Rocha, Wilk und
Commerford damals anzapften. S.T.U.N. haben allerdings neben dem Willen zum unbedingten Groove auch eine volle
Schüssel Straightness und ein paar Fugazi-Platten im Boot. Auf diesem Gebiet sind sie den Kollegen von Billy Talent
zwar eindeutig unterlegen, und auch den einen oder anderen cheesy Pop-Punk-Refrain (“Annihilation Of The Generations”)
hätte man sich besser geschenkt. Doch nicht jeder haut mit seinem Debüt gleich einen Klassiker raus. S.T.U.N., das
merkt man auch an der wirklich gelungenen Coverversion von Wires “Reuters”, könnten noch mal wichtig werden.